Die Stechlinseebahn
Bereits 1900 gab es Pläne für eine Bahnlinie von Gransee nach Neuglobsow. Nachdem 1913 der Neuruppiner Kreistag einen entsprechenden Beschluss fasste, konnten im April 1914 die Bauarbeiten beginnen. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach den Bau nach sechs Kilometern. Erst 1928 gründete sich die Aktiengesellschaft zum Weiterbau der Strecke neu. Die Arbeiten konnten fortgesetzt werden und am 8. August 1930 wurde die Kleinbahn eröffnet. Sie hatte eine Länge von 23 Kilometern und führte vom Reichsbahnhof Gransee über Schulzendorf - Menz nach Neuglobsow. Außerdem gab es ein 9 Kilometer langes Verbindungsstück von Lindow nach Schulzendorf. Stationsgebäude standen in Neuglobsow, Schulzendorf und Menz, massive Wartehallen in Schönermark, Sonnenberg und Königstädt (Wolfsruh) und Großwoltersdorf. An den Haltepunkten Gransee-West und Rönnebeck gab es kleine Unterstände.

Die Stechlinseebahn hatte vor allem Bedeutung für den Tourismus, der die Ausflügler zu den Naturschönheiten des Stechlins führte. Aber auch Getreide, Milch, Kohlen und Holz wurden transportiert.

1945 war der Zugbetrieb von April bis Oktober unterbrochen. Im Oktober wurde er ganz eingestellt, und anschließend erfolgte die Demontage für die Reparationsleistungen an die Sowjetunion.
Anfang der 50er Jahre baute man die Strecke aus strategischen Gründen bis Großwoltersdorf wieder auf. Ständig zurückgehende Reisendenzahlen zogen die Einstellung des Personenverkehrs am 1. Juni 1969 nach sich.
Heute besteht die Anschlussbahn nicht mehr. Von Schulzendorf führte bis etwa 2002 noch ein Anschlussgleis zum Bundeswehrdepot Wolfsruh. Zwischen Menz und Neuglobsow führt ein Radweg auf dem ehemaligen Bahndamm entlang.


Bahndamm der Stechlinseebahn

ehem. Bahnhofsgebäude in Neuglobsow


ehem. Lokschuppen in Neuglobsow


ehem. Bahnhofsgebäude in Menz


ehem. Bahnhofsgebäude in Schulzendorf


Gleise im Bahnhof Schulzendorf